Zwischen 2023 und 2024 geriet eines der einflussreichsten Kunstmuseen Europas, das Kunsthaus Zürich, in eine massive PR-Krise: Zwei wertvolle Meisterwerke verschwanden spurlos. So sprachen die weltweiten Medien nur noch über die gestohlenen Kunstwerke, nicht aber über die nächsten grossen und wichtigen Ausstellungen.
Zum Auftakt der grössten Marina Abramović-Retrospektive Europas riefen wir das Kunstpublikum zum Kunstdiebstahl auf: «Steal Marina’s Artwork». Das Herzstück dieser Direct-Kampagne besteht aus liebevoll gecrafteten Diebstahl-Tutorials, die zeigen, wie die bekanntesten Kunst-Performances gestohlen und für sich selbst erlebbar gemacht werden können. Diese animierten Anleitungen aktivierten das Publikum über sämtliche Socialmedia-Kanäle (Instagram, Tiktok, Youtube, …), eine Website und Digital-Ads. Die Kampagne wurde auch von klassischen Medien wie (D)OOH, Anzeigen und Merch-Artikel flankiert. Im Anschluss jurierte Marina Abramović alle gestohlenen und dann geteilten oder eingesendeten Kunst-Performances. Die besten Performances wurden dann offiziell in die Werk-Kollektion aufgenommen.
Die Welt war bereit, Kunst «zu stehlen», diese zu sharen und einzureichen. Es wurden mehr als +29 Stunden geklaute User-Performances eingereicht. Die Kampagne sorgte schon nach kurzer Zeit für maximale Aufmerksamkeit. Die Social Interactions stiegen um +387% während die Tutorials über 583’000 Online-Views verzeichneten. Die Ausstellung wurde zur meistbesuchten Retrospektive in der Geschichte des Museums. Schliesslich wurde das Narrativ zurückgewonnen: Anstatt, dass Kunstwerke spurlos verschwanden, wurde die offizielle Kollektion mit eingereichten User-Performances erweitert.